Man sagt «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte». Instagram und Facebook, die in erster Linie inspirierende Fotos zeigen, können manchmal falsche Erzählungen und Vorstellungen über eine Person hervorrufen, und manchmal tun sie genau das.
Hier möchte ich mir etwas mehr Zeit nehmen, damit du ein wenig mehr über mich erfahren kannst. Wie ich die schönste Maschine der Welt, das Fahrrad, entdeckt habe und über meine Abenteuer auf zwei Rädern.
Ich bin in der Schweiz zu Hause, einem Land, das von Bergen umgeben ist. In der Schweiz lebe ich in der Nähe des Zürichsees, wo ich früher gerne mal um den ganzen See gerannt bin. Das dann gut über 60 Kilometer waren. Aber fangen wir mal vorne an.
Wo hat das alles angefangen und warum?
Die Leute raten immer gerne mein Alter, also rate einfach und lese weiter. 🙂
Ich war gerade 14 Jahre alt, als ich mich einer komplizierten Operation an meinem Knöchel unterziehen musste. Diese Operation hatte zur Folge, dass ich kaum ohne Krücken laufen konnte und mehrere Monate lang nicht aktiv sein konnte. Mir kam diese Zeit wie eine Ewigkeit vor.
Es gab auch Zweifel, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, meine volle Beweglichkeit wiederzuerlangen. Ich war fest entschlossen und sehnte mich danach, die Freiheit der Bewegung wiederzufinden.
Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt, dass Anstrengung belohnt wird. Ich strengte mich an, und schon bald fand ich mich in der minimalistischen Bewegung des Laufens wieder. Wenn ich einmal angefangen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören! Ich lief weiter und weiter und nahm schließlich an Ultramarathons teil.
Ich würde sagen, es ist der Ruf des Abenteuers, der mich antreibt. Ich habe mich bei Dingen ertappt, die man als adrenalingeladene Sportarten bezeichnen würde und meine Liebe zur Natur hat meinen Wunsch nach Gleitschirmfliegen, Bergsteigen und Wandern geweckt. Meine Neugier hat mich auch in die Unterwasserwelt geführt, wo ich mich im technischen Tauchen ausbilden liess. Indem ich die Grenzen der Unterwasserwelt entdeckte, hatte ich die Möglichkeit, einige der schönsten Unterwasserhöhlen unseres Planeten zu erforschen und zu erleben.
Natürlich war das Laufen meine erste Leidenschaft, wenn es um Sport ging. Aufgrund einer weiteren unglücklichen Zwangspause in meinem Leben wurde mir jedoch klar, dass ich einen Ausgleich finden musste, da das Laufen schien mit Überlastungsschäden behaftet zu sein.
Man schlug mir vor, mit dem Radfahren zu beginnen oder es zumindest in Erwägung zu ziehen. Es war ein Sport mit geringer Belastung, und ich konnte immer noch an Ausdauer Wettkämpfen und auch an Triathlons teilnehmen.
Ich zögerte jedoch, mit diesem Sport zu beginnen. Damals konnte ich mir Rennradfahren nicht wirklich vorstellen, weil die Vorstellung, mit dem Verkehr zu fahren, gefiel mir überhaupt nicht. Die Alternative war also, abseits der Strasse zu fahren und so entschied ich mich im November 2017, ein Crossrad zu kaufen.
Eine Fahrt … mehr brauchte es nicht, und ich war süchtig.
Bald war es fast unmöglich, mich von meinem Rad zu trennen. Das Gefühl, wie weit man kommen kann, die neuen Orte, die man entdecken kann, die neuen Erfahrungen und Emotionen haben mich mehr und mehr in ihren Bann gezogen. Meine Angst vor dem Fahren auf der Strasse mit Autos? Nun, die rückte sehr schnell in den Hintergrund, weil ich es soviel zu entdecken gab! Bald kaufte ich mein erstes richtiges Rennrad.
Der nächste Frühling kam, Schwimmen und Laufen wurden zu einer schönen Erinnerung . Denn meine Liebe zum Radfahren führte dazu, dass ich fast jede freie Minute auf meinem Rad verbrachte, wenn ich zurückblicke kann ich es selbst kaum glauben.
Ich sammelte Kilometer und fuhr immer mehr Pässe. Es war, als würde jede Fahrt die nächste befeuern. Fahren, auftanken, ausruhen und wieder losfahren war mein Motto.
Jede Fahrt, egal wie anstrengend sie war, endete mit einem breiten Grinsen und dem Gefühl, etwas erreicht zu haben und wirklich glücklich zu sein. Egal wie erschöpft ich war, ich konnte es einfach nicht erwarten, weiterzumachen. Meine Ruhetage verbrachte ich auf YouTube und informierte mich über die neuesten Komponenten und über Ernährung. Schließlich fand ich meine neue Freiheit, indem ich meine eigenen Grenzen in Sachen Ausdauer erkundete. Es war mir klar, dass mich die Fahrten über lange Distanzen und hohe Bergen am meisten faszinieren und antreiben.
Wie auch immer, ich bin sehr dankbar für meine bisherige Reise mit dem Rennrad und bin dankbar für jeden atemberaubenden Moment, Erfahrung und all die wunderbaren Menschen, die ich auf dem Weg kennengelernt habe.
Ich bin zuversichtlich, wenn ich sage, dass ich nur an der Oberfläche gekratzt habe und meine besten Abenteuer noch vor mir liegen. Was mein Alter angeht, so spielt es keine Rolle, was zählt ist, ob man Spass hat, und das habe ich, egal ob ich im Regen, im Schnee oder in der Sonne fahre. Auch wenn es für mich nicht zu heisse Tage auf dem Rennrad gibt und ich diese definitiv bevorzuge.
Und jetzt höre ich auf zu schreiben, denn das nächste Abenteuer wartet. 😉