Da ich immer wieder gefragt werde, ob es schön ist mit dem Rennrad in Kapstadt und ob es Spass macht, dachte ich, ich schreibe mal etwas dazu.
Zuerst einmal Cape Town ist für mich wie ein zweites zu Hause und ich bin einfach sehr gerne hier und das nicht nur aufgrund von dem Wetter. 😉
In Cape Town gibt es so viel zu entdecken neben dem Lion`s Head und Table Mountain ist es zum Beispiel auch ein Paradies für Surfer. Aber jetzt zum eigentlichen Grund für den Artikel.
Mit Rennrad in Kapstadt. Für uns Europäer ist es schon etwas anderes, vor allem ist hier Linksverkehr. Also einmal umdenken im Kreisel und beim Abbiegen. Daran gewöhnt man sich aber sehr schnell.
Es gibt hier wirklich schöne Strecken und Orte zu entdecken.
Meine Lieblingsstrecke bleibt wohl Chapman`s Peak, in beide Richtungen. Jedes Mal wieder ein Highlight auch nach dem zwanzigsten mal.
Hier ein paar der Highlights:
* The Glen von Locals genannt ist ein wirklich schöner Anstieg, etwas steiler aber trotzdem sehr gut zu fahren. Von Camps Bay sind es 220 Höhenmeter auf 2,8 Kilometer. Und von da kann man direkt weiter zu Signal Hill
* Signal Hill, die Aussicht, wenn man oben angekommen ist, ist einfach traumhaft und sollte man sicher mindestens einmal fahren, wenn man hier ist. Der Anstieg lässt sich perfekt mit Table Mountain verbinden.
* Table Mountain, der beste Teil kommt erst nach der Kabelstation, da kann man noch ein paar Kilometer auf gesperrter Strasse fahren, welche bekannt ist als die old Table Mountain Road
* Suikerbossie ist sicher das schönere Highlight von der Nordauffahrt mit Blick auf den Atlantik und mit 4,1 Kilometer und 132 Höhenmeter sehr angenehm zu fahren und die Aussicht zu geniessen. Von der Südseite eher unspektakuläre 120 Höhenmeter auf 2,1 Kilometer bei denen man nicht so viel Aussicht hat zum grössten Teil.
* Chapman`s Peak, ein Anstieg, den man nicht oft genug fahren kann. 🙂 Erreichen tut man ihn von Cape Town aus, wenn man am Meer entlang fährt, was ebenfalls ein Highlight ist. Der Anstieg lohnt sich natürlich auch von beiden Seiten immer wieder. Von Hout Bay sind es 5,9 Kilometer mit 155 Höhenmeter. Und von der Südost Seite Noordhoek sind es 4,7 Kilometer mit 174 Höhenmeter.
* Farmer Village, Noordhoek, ein kleiner ruhiger Ort nach Chapman‘s Peak, wo es guten Kaffee gibt.
* Black Hill, ein kleiner, nicht steiler Anstieg der Noordhoek und Simon‘s Town verbindet.
* Simon`s Town, man kommt hier vorbei auf dem Weg zum Cape Point, jenachdem von welcher Richtung man kommt. Und ein schöner Ort am Hafen, wo es sicher lohnt für einen Kaffee anzuhalten.
* Red Hill, ein wirklicher schöner Anstieg, mit Startpunkt in Simon`s Town. Man hat eine einmalige Aussicht über Simon`s Town und das Meer. Der Anstieg ist auch nicht so viel befahren und lohnt sich auf jeden Fall. Sollte aber aus Sicherheitsgründen nicht allein gefahren werden.
* Cape Point, die Fahrt dahin lohnt sich. Der Blick auf Cape Point spektakulär und auch das Meer hat hier seine ganz eigene Farbe. Wer möchte, kann hier noch durch den nationalen Park fahren (kostenpflichtig) und so zum Kap der Guten Hoffnung fahren.
* Misty Cliffs, eine Strecke am Meer entlang. Einfach traumhaft, vor allem mit Rückenwind. Ansonsten kann es sehr anstrengend werden.
* Melkbossstrand, einmal in die andere Richtung von Cape Town aus. Eine gesamthaft knapp hundert Kilometer sehr flache Strecke, teilweise auf einem Radweg, wo man auch wirklich mal etwas Gas geben kann. Lohnt sich definitiv auch dort man hinzufahren.
* Langebaan, für alle die mehr als hundert flache Kilometer möchten, kann man noch etwa achtzig Kilometer weiterfahren von Melbossstrand und erreicht einen weiteren Ort für einen Kaffee Stop und hat am Ende knapp zweihundertfünfzig Kilometer. Die Strecke ab Melkbossstrand ist aber an einer Schnellstrasse, wo Autofahrer nicht wirklich Rücksicht nehmen. Daher eher in einer Gruppe oder mit Safety Car zu fahren.
Es hat natürlich noch viel mehr das man mal fahren sollte wie zum Beispiel Boyes Drive, Kloofnek und Ou Kaapse Weg.
Neben all den Highlights ist aber auch Runden fahren, hier nichts Ungewöhnliches.
So bin ich schon über hundert Kilometer auf einem 9 Kilometer Lap oder 4 Kilometer Lap gefahren, dieser ist bei Mouille Point. Da lohnt es sich definitiv auch mal anzuhalten und einen Moment zu geniessen.
Grundsätzlich ist es sicher in Cape Town zu fahren. Man sollte aber schon paar Sachen beachten zum Beispiel um welche Zeit man manche Orte passiert. Weil der Verkehr ist zu manchen Zeiten schon sehr hektisch und wirklich Rücksicht nehmen sie nicht auf Rennradfahrer. Vor allem die Kleinbusse schneiden einem sehr gerne den Weg ab und meine Scheibenbremsen haben schon einige Mal schlimmeres verhindert.
So ist es wie bei uns das es an manchen Wochentagen oder zu bestimmten Zeiten an manchen Orten wirklich einfach stressig ist. Es ist hier auch nicht unüblich bereits früh am morgen um fünf Uhr loszufahren.
Es lohnt sich sicher mit den Einheimischen hier fahren zu gehen um sich besser an deren Gegebenheiten gewöhnen zu können.
Eine weitere Herausforderung ist hier der Wind, der kann wirklich richtig fies werden und das kleinste Problem ist, dann wenn er von Vorne kommt. 😀 Also Hochprofil Felgen braucht es hier definitiv nicht. Das ist, dann auch der Grund warum man dann gerne mal seine Runden in einer nicht ganz so vom Wind anfälligen Ecke von Cape Town fährt wie zum Beispiel in Constantia.
Ich geniesse es sehr, auch wenn es jedesmal wieder ein paar Fahrten braucht, bis man sich an die Gegebenheiten hier gewohnt hat. Ich kann nicht genug kriegen und werde sicher immer wieder zurückkommen.
Hier noch ein paar Links von ein paar Fahrten auf Strava:
Eine Fahrt bei der man viele Highlights gemeinsam fahren kann, wie The Glen, Signal Hill, Table Mountain, Misty Cliffs, Cape Point und Chapman`s Peak: LINK
Melkbossstrand und zurück: LINK
Suikerbossie, Chapman`s Peak und ein paar Runden an Mouille Point: LINK
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