Nachdem ich an diesem Tag an die Eurobike nach Friedrichshafen wollte, aber meine Begleitung mir ein Tag zuvor abgesagt hatte wusste ich nicht was ich mit diesem freien Tag mache. Das Wetter sollte gut werden und ich war nach meiner letzten drei Pässefahrt in der Stimmung für ein weiteres Abenteuer.
Ohne lang zu überlegen habe ich mich für die Pässe Albula und Julier entschieden, da der Ausgangsort Tiefencastel für die Tour nicht allzu weit weg ist mit dem Auto. Langsam routiniert habe ich alles gepackt was ich brauche und nachdem auch noch das Velo im Auto war, ging es los. Nach einer kurzweiligen Autofahrt war ich auch schon in Tiefencastel.
Von dort ging es nach einer kurzen Abfahrt auch direkt immer leicht ansteigend bis zum eigentlichen Anstieg vom Albula, den ich bereits vom letzten Jahr kannte als ich die Pässe Flüela und Albula gefahren bin. Die ersten 5 Kilometer bis nach Filisur waren da schon vergleichsweise flach für das was mich heute noch erwarten sollte. Anschliessend geht es nämlich direkt mit 10 % Steigung durch die Albulaschlucht nach Bergün. Die Schlucht ist aber so schön zu fahren, das die 10 % zweitrangig sind und sie fühlen sich auch garnicht so schlimm an. Danach wurde es nochmals kurz flach, bevor es dann wieder steiler wird und ich umgeben von Nadelbäumen der Strasse folgte, bis zu einem See, bei dem es sich lohnt auch mal anzuhalten.
Danach kommt endlich der Moment, wo man aus der Baumgrenze raus fährt und man umgeben ist von den Geröllfeldern, wie ich finde eine beeindruckende Landschaft. Ich finde es generell sehr faszinierend, wie sich die Umgebung mit ein paar Umdrehungen auf dem Velo verändern kann. So geht es auf die letzten Kilometer, wobei ab da immer die Passhöhe zu sehen ist.
Nachdem ich oben angekommen war habe ich kurz ein Riegel gegessen und die Aussicht genossen. Da es aber recht frisch war, habe ich die Pause kurz gehalten und habe mich direkt in die Abfahrt gestürzt 😀 Die war dann durch die Baustelle doch schon etwas abenteuerlich. Danach kam aber wohl der härteste Teil des Tages auf mich zu. Durch Samedan und Sankt Moritz wurde ich von starkem Wind von gefühlt allen Seiten begleitet. So das ich froh war in Silvaplana angekommen zu sein, wo es auch direkt in den Anstieg vom Julierpass ging. Ich war den Pass bisher noch nie gefahren und wusste daher auch nicht was mich erwartet. Von Silvaplana aus ist er gut zu fahren wenn man erstmal den ersten steileren Teil hinter sich hat. Aber auch nachher kam immer wieder mal ein steilerer Abschnitt wie ich zu diesem Zeitpunkt empfand. Das aber auch daran liegen mag, dass ich echt müde war von der Fahrt gegen den Wind zuvor 😉 .
Letztendlich waren die 469 Höhenmeter auf 7 Kilometer zügig gefahren und die Landschaftlich lohnt sich der Julier auf jeden Fall auch. Nur der Verkehr war hier schon etwas mehr. Nach einer Stärkung auf der Passhöhe ging es dann auch direkt weiter, weil ich mal wieder kalt hatte 😀 .
Vorbei am Marmorerasee, wo sich ein kurzer Halt lohnt, ging es bis nach Cunter immer der Hauptstrasse entlang nach unten. Um die folgenden Tunnel zu umgehen bin ich nochmals einen kleinen Anstieg gefahren nach Del. Dieser Umweg durch die kleinen ruhigen Dörfer hat sich auf jeden Fall gelohnt und die Abfahrt ist nachher auf einer komplett neu geteerten Strasse zurück nach Tiefencastel. Danach ging es mit einer tollen Erinnerung und mit dem Wissen, das es sicher nicht meine letzte Fahrt in der Region gewesen war wieder nach Hause. Bilder gibt es nicht so viele, da der Wind mich voll im Griff hatte. 😉
Hier könnt ihr die Fahrt auf Strava sehen: Albula – Julier