Was für ein verrücktes Jahr 2020 ist da zu Ende gegangen. Nachdem ich aus Thailand zurückgekommen war, hatte sich alles verändert gehabt. Meine geplante Hüftoperation für März wurde abgesagt, sowie alle Events die geplant waren für die nächsten Monate ebenfalls. Wie auch bei allen anderen, hatte das Coronavirus seinen Einfluss auf meinen Alltag genommen.
So war schnell klar, dass ich dieses Jahr runterfahren muss und schauen muss von Tag zu Tag, wie das Velofahren mit meiner Hüfte geht, das war manchmal sehr frustrierend. Trotzdem hatte ich dann ein tolles Jahr auf dem Velo, mit vielen tollen Momenten, wie zum Beispiel der Bikepacking Tour.
Im November ging dann das warten wieder los für meine Operation, der Termin wurde mehrmals verschoben. Dann war es endlich so weit und ich wurde sehr kurzfristig operiert. Dabei ist alles gut gegangen und bereits nach 2 Tagen war ich wieder zu Hause. Dort durfte ich täglich dreimal für fünf Minuten auf den Trainer, damit die Hüfte nicht steif wird. Die nächsten vier Wochen waren dann hart für mich, denn es gab nicht wirklich spürbare Fortschritte. Da ich einfach nichts machen konnte ausser die paar Minuten auf dem Trainer und ein paar Übungen für die Hüfte. Da es draussen Schnee und Eis hatte, war es für mich auch nicht möglich auf grosse Spaziergänge zu gehen mit den Krücken.
Ich war froh als wir dann das Pensum auf der Rolle und für meine Übungen schrittweise erhöhten und ich nach sechs Wochen wieder ohne Krücken gehen durfte. Danach ging es auch schnell voran und ich konnte zurück in den Alltag. Kleine Fortschritte waren fast täglich spürbar.
Für alle die sich jetzt fragen, wieso ich meine Hüfte operieren musste: Ich hatte vor zwei Jahren einen Fahrradunfall, bei dem auch meine Schulter schwer verletzte wurde, diese hatte dann auch Priorität und wurde zuerst operiert. Der Heilungsprozess brauchte seine Zeit und ausserdem habe ich gehofft das wir die Hüfte alternativ wieder in Ordnung bekommen. Aber das war nicht der Fall und so war klar, dass ich auch an dieser Operation nicht vorbeikomme.
Heute ein paar Monate später bin ich sehr froh, dass ich mich für die Operation entschieden habe. Ich habe nicht mehr ständig das schwache Gefühl in der Hüfte und freue mich auf ein Jahr ohne Schmerzen.
Natürlich ist sie noch nicht ganz erholt und ich muss noch etwas Geduld haben. Aber mittlerweile habe ich mehrere längere Einheiten auf dem Trainer gemacht, dabei war meine längste Indoor Einheit neben 100 und 200 Kilometer am Ende dann 300 Kilometer 🙂 Ja die Zahl stimmt und nein ich bin nicht verrückt. Ich habe nur den Drang mich zu bewegen.
Ausserdem habe ich mittlerweile auch draussen wieder ein besseres Gefühl, das Gleichgewicht ist viel besser und so konnte ich auch die ersten längeren Ausfahrten draussen machen.
Aktuell bin ich jetzt seit zwei Wochen in Kapstadt, Südafrika. Das mittlerweile mein zweites zu Hause ist 🙂 und ich geniesse die warmen, sonnigen Ausfahrten hier, dabei konzentriere ich mich weiterhin auf die Erholung meiner Hüfte. Bevor ich dann endlich wieder mit Vollgas durchstarten kann. Hier der Link zu meiner ersten Ausfahrt in Kapstadt nach Chapman’s Peak und zurück: «So good to be back«.
Dieses Jahr zu planen ist zurzeit auch eher unmöglich.
Ich werde sicher jetzt noch meine Zeit in Südafrika geniessen, an dem einen oder anderem Event teilnehmen und jeden Kilometer auf dem Rennvelo geniessen.
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