Als ich gerade meine nächste Reise nach Südafrika plante, habe ich beschlossen ich könnte auch mal wieder woanders hinreisen und natürlich am liebsten irgendwohin, wo ich auch Rennrad fahren kann.
Thailand stand schon länger auf meiner Liste, aber bis anhin war mir nicht klar wollte ich dort tauchen, Golf spielen oder einfach herumreisen. Es hat nicht lange gedauert, da habe ich das passende Angebot gefunden, mit dem Rennrad von Bangkok nach Phuket fahren, in 8 Etappen, dass hört sich perfekt an und Platz hatte es auch noch. So wurde drei Wochen vor Abreise gebucht und die Vorfreude war riesig.
Am Freitag, den 14. Februar, ging es los an den Flughafen in Zürich und das letzte Mal frieren für die nächsten 3 Wochen. Mit einem Zwischenstop in Dubai ging es nach Bangkok, Thailand.
Es war traumhaft in Bangkok aus dem Flieger zu steigen, denn es war warm und die Sonne strahlte. Als es dann im Taxi zum ersten Hotel ging, war meine Stimmung aber etwas getrübt. Bangkok war laut, zu viele Autos, zu viel Chaos und Ferienstimmung stellte sich nicht ein. Nach einer kurzen Erkundungstour durch Bangkok ging es dann ins Hotel wo wir ein kurzes Briefing für die kommenden Tage erhalten haben und die anderen Teilnehmer kennenlernen konnten.
Noch etwas Müde vom Jetlag, ging es nach einem ausgiebigen Frühstück, mit dem Bus raus aus Bangkok, wo es deutlich schöner und ruhiger wurde und ich konnte es kaum abwarten aufs Velo zu steigen. 😀
Nachdem die Rennräder individuell für jeden eingestellt waren, lernten wir noch die restlichen Mitglieder vom Team kennen bevor es ein die Einroll-Etappe, mit 66 Kilometern, ging. Nach den ersten Kilometern war das Meer dann unser ständiger Begleiter und so ging es nach einer Kaffeepause dem Meer ins erste Hotel in Hua Hin, das direkt am Meer lag und ging es natürlich erst einmal ins Meer bevor wir den Abend ruhig ausklingen lassen haben.
Ab dem zweiten Tag wurden wir auf Gruppen aufgeteilt und ich habe mich entschlossen mit der ersten Gruppe mitzugehen, man hätte bei jedem halt auf die nächste Gruppe warten können. Da diese Reise aber kein klassisches Trainingscamp war, sondern eine Radreise, war das Tempo auch in der Gruppe bei dem Terrain noch sehr angenehm, so dass ich im Grundlagenbereich bleiben konnte. Auf Nebenstrassen fuhren wir durch Ananasplantagen und den Khao Sam Roi Yot National Park nach Khiri Khan. Auch hier lag unser Hotel direkt am Meer, so das es auch an diesem Tag noch ins Wasser ging. 🙂
Am nächsten Morgen ging es auch schon auf die dritte Etappe und wir entfernten uns von den grösseren touristischen Orten und es wurde immer familiärer und wir waren überall immer herzlich aufgenommen. Nachdem wir auch hier wieder am Meer unser Hotel bezogen haben ging es nach einer thailändischen Massage zu einem kleinen Restaurant wo wir lokale Spezialitäten genossen haben.
Am nächsten Tag standen 122 Kilometer auf dem Plan und wir fuhren durch Palmenwälder und Reisplantagen. Ich war wirklich beeindruckt, wie gut die Strassen zu fahren waren, auch die kleinen Nebenstrassen die wir mehrheitlich gefahren sind. In Chumphon angekommen bezogen wir dann unserer Zimmer wieder an einem schönen Hotel. Indem wir auch unseren Ruhetag verbracht haben. Am Ruhetag ging ich mit ein paar trotzdem auf eine kleine Runde mit dem Rennrad. Da sind wir an einer Feier von Einheimischen vorbeigekommen, direkt wurden wir herzlich aufgenommen und zum mitfeiern eingeladen 🙂 Anschliessend ging es noch zu einer Massage und wir haben den Abend bei thailändischem Essen ausklingen lassen. Ich war total angekommen in Thailand und habe jeden Moment genossen.
Nach dem Ruhetag ging es auf die längste Etappe mit 146 Kilometern.Nach einem kurzen einrollen ging es tatsächlich auf den Highway, es war zwar lauter, aber wir hatten nie ein Problem mit den Autofahrern. Auf den 25 Kilometern Highway hat sich dann ein Teil unserer Gruppe getrennt, um mit etwas mehr Power zum ersten Kaffee Stop zu fahren, es war eine lustige Abwechslung 🙂 An diesem Tag passierten wir noch den Isthmus of Kra, die engste Stelle der malaiischen Halbinsel um an unser Tagesziel Ranong zu kommen, das am indischen Ozean liegt. Als wir unser Hotel bezogen hatten, wollte ich unbedingt in das Thermalbad, die Quellen sollen ja heilende Wirkung haben. Es war so wahnsinnig heiss, das sogar ich als Warmduscher es nicht lange ausgehalten hatte. Den Abend haben wir noch mit Einheimischen ausklingen lassen bevor es ins Bett ging, um auch am nächsten Morgen wieder parat zu sein.
Auf welligen Strassen ging es an diesem Tag 128 Kilometer zum Etappenziel nach Kuraburi. Wir konnten die Regenwälder sehen und das Hotel war fast auch schon mitten in einem Dschungel, für mich eines der schönsten Hotels auf der Reise. Neben dem traumhaften Blick vom Balkon über den See und die anliegenden Wälder war die Dusche ein echtes Highlight. Es war eine Steinwand, aus der auch das Wasser heraus kam, schön anzusehen aber das Haare waschen hat sich etwas hingezogen. 😀
Am nächsten Tag stand die siebte Etappe mit 81 Kilometern auf dem Plan. Durch Kautschukplantagen und kleinen Dörfern ging es nach Khao Lak, wo es wieder touristischer wurde. Bevor wir zum Hotel gefahren sind haben wir noch kurz bei dem Polizeiboot 813 angehalten, das 2014 vom Tsunami kilometerweit ins Land gespült wurde. Nach einer Massage gab es dann tatsächlich das erste Mal keinen Reis, sondern eine Pizza zum Abendessen.
Die Zeit verging so schnell und so war es tatsächlich schon unsere letzte Etappe die heute Anstand. Das Highlight kam nach dem Mittagessen. Wir haben die Räder auf kleine Boote gepackt und sind über das Wasser nach Phuket rüber, so das wir nicht über die berühmte Sarasin Brücke mussten, da sie sehr befahren ist. So kamen wir nach 99 Kilometern an unserem Ziel der Reise an.
Ich habe jeden Kilometer der Tour genossen und kann mir nicht vorstellen, dass ich mehr von Thailand erfahren hätte können, als wenn man es mit dem Rennrad bereist.
Für mich war jeder Tag ein Highlight, besser gefallen hat mir Thailand, als wir aus den touristischen Regionen draussen waren. Es war alles kleiner und familiärer und wir waren den Einheimischen viel näher. Wir haben in kleinen lokalen Restaurants gegessen und konnten viel über die Kultur lernen. Eindrücklich waren auch immer wieder die Tempel und Buddha Statuen an denen wir auch angehalten hatten. Auch bin ich begeistert von den Straßenverhältnissen und auch die Rücksicht die sie im Strassenverkehr aufeinander nehmen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wieder mal mit dem Rennrad auf Erkundungstour durch Thailand zu gehen, denn es gibt noch viel zu entdecken, unter anderem im Osten.